„Stadtgesichter – Weseler Ansichten“

Durch den Umbau hat sich die Innenstadt erheblich verändert. Aber heißt dies zugleich, dass sich die Bürger mit dem neuen Gesicht der Innenstadt identifizieren und die Fußgängerzone als lebendigen Mittelpunkt der Stadt annehmen? Genau diese Fragestellung veranlasste dazu, die Fußgängerzonen-Neugestaltung mit den Menschen, die in Wesel leben sowie den wichtigsten identitätsstiftenden Themen der Stadt wie die Geschichte der Hanse oder dem Esel zusammenzubringen. So wurde mit dem Projekt „Stadtgesichter – Weseler Ansichten!“ in gezielten Aktionen gemeinsam mit den Bürgern nach dem wahren Gesicht der Stadt gesucht und damit auch nach der eigenen Identität.

Die Übergabe der neuen Fußgängerzone an die Weseler Bürger und zugleich offizielle Eröffnung der Flaniermeile durch Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW bildete die zentrale Veranstaltung im Rahmen der Cityoffensive „Ab in die Mitte!“. Die Feierlichkeiten wurden zudem von weiteren Programmpunkten zum Thema Stadtidentität begleitet. Neben einer Modenschau, die die Qualität und Vielfalt des Weseler Einzelhandels aufzeigte, wurde das Finale des Vereinsquiz, das sich ausschließlich mit Weseler Ansichten beschäftigte,ausgetragen.

Esel als Botschafter

In diesem Jahr erstmalig durchgeführt, flankierte der Innenstadttag NRW mit Wesel als zentralen Standort das Fest zur Eröffnung der neuen Fußgängerzone. In diesem Zusammenhang wurden die Weseler Esel als Botschafter in die elf Gewinnerstädte der Landesinitiative gesandt – mit der Aufgabe, diese stadttypisch zu gestalten. Zurück kamen tolle Unikate aus ganz NRW, die während der Weseler Kulturnacht einem breiten Publikum präsentiert wurden und nun die große Weseler Eselherde erweitern.

Die Hansezeit gilt in der Weseler Stadtgeschichte als eine der wirtschaftlich und kulturell erfolgreichsten Epochen. Um die Geschichte in Erinnerung zu behalten, feierte Wesel im Rahmen zum ersten Mal das Hansemahl. Dort konnten die Bürger unter freiem Himmel an einer großen Festtafel ein Essen nach spätmittelalterlichem Vorbild einnehmen und feiern wie zu hanseatischen Zeiten.

Stadtgesichter im Berliner Tor

Im Rahmen der Aktionswoche stand die Frage im Vordergrund, welche stadtidentifikatorischen Potenziale in Wesel schon heute vorhanden sind und welche zukünftig aktiviert werden könnten. Dazu rückten Orte, Themen und Menschen entlang der neu gestalteten Fußgängerzone in den Mittelpunkt und es wurde bewusst ein Blick auf die Geschichte der Innenstadt geworfen und in Ecken geschaut, die nicht alltäglich im Fokus stehen, aber das Gesicht der Stadt prägen. So wurde die Veränderung der Fußgängerzone der letzten 100 Jahre in einer Broschüre veröffentlicht, die die Geschichte von Hanse bis Neuzeit aufzeigt. Darüber hinaus hingen großformatige Fotografien, die das Gesicht der Stadt im Wandel der Zeit zeigten, in den Schaufenstern der Einzelhändler – zusammengestellt wurden diese u.a. durch die Mithilfe der Bürger. Mit einer Zeitreise durch das Berliner Tor, eines erhaltenen Teilstücks der ehemaligen Stadtbefestigung, wurde das Thema „Stadtgesichter“ auf ganz besondere Art umgesetzt. Das Berliner Tor wurde an einem Tag ausnahmsweise zum Durchqueren geöffnet. So, wie es in den vergangenen Jahrhunderten nachweislich bereits viele bekannte Persönlichkeiten wie beispielsweise Casanova oder Friedrich der Große taten. Beim Durchlaufen des Tores erschien das eigene Gesicht neben eben jenen bedeutsamen Personen, die der Stadt Wesel im Laufe der Zeit ein Gesicht gaben.

Wertvolle Impulse

Ein identitätsstiftender Ort, der weitestgehend aus den Köpfen der Weseler verschwunden ist, ist das alte Scala-Kino. Durch kulturelle Veranstaltungen wie einem Kabarettabend oder einem Poetry Slam wurde dieser längst vergessene Ort wiederbelebt und geriet wieder in den Fokus von Investoren.

Die „Ab in die Mitte!“ Aktionen haben in Gänze dazu geführt, dass die Bürger Wesels eine neue Sicht auf die Stadt haben und sich stärker mit ihr identifizieren. Als Abschluss der Stadtentwicklungsmaßnahme „Fußgängerzone“ brachte „Stadtgesichter – Weseler Ansichten“ die für Wesel wichtigen Themen voran und lieferte wertvolle Impulse für ein dauerhaftes Aufgreifen des Themas Stadtidentität. Nicht zuletzt wurde durch die Teilnahme an den Ab in die Mitte-Aktivitäten ein aktives Netzwerk geschlossen, das dauerhaft aufrecht erhalten bleibt.

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